Teilnahmebeitrag zum Realisierungswettbewerb Neubau einer Einfeld-Sporthalle auf dem Schulgelände der Reichshainschule für den Schul- und Vereinssport mit Neugestaltung der bestehenden Außenanlagen. Es entstand der Entwurf „Pavillon im Park“ in Holz-Beton-Hybrid-Bauweise mit einem weit auskragenden Flachdach.
Auf dem Schulgelände der denkmalgeschützten Reichshainschule soll für den Schul- und Vereinssport eine neue Einfeld-Sporthalle mit einer Bruttogrundfläche von ca. 1.200 m² errichtet werden. Die Sporthalle soll in 2 Kleinfeldhallen teilbar sein. Bei dem Wettbewerb sind auch die bestehenden Freianlagen der Schule mit den Nutzungen Pausenhof, Lehrerparkplatz und Fahrradabstellplätze auf einer Fläche von ca. 4.500 m² neu zu gestalten.
Der Neubau nimmt die städtebauliche Achse der Bebauung entlang der Kempter Straße auf und setzt im westlichen Bereich des Wettbewerbsgebietes einen Auftakt vor der historisch ausformulierten Stadtkante. Innerhalb des grünen Bandes ordnet sich der flache Kubus orthogonal zu den umgebenden Bestandsgebäuden ein und führt als quadratischer Baukörper deren klare Formensprache fort. Gegenüber der denkmalgeschützten Bebauung im Umfeld nimmt sich die freistehende Halle in ihren Dimensionen respektvoll zurück. Sie ist zur Hälfte eingegraben und minimiert somit die in Erscheinung tretende Baumasse. Das durchgehend transparent gestaltete Erdgeschoss unterstützt diese Wirkung und stellt einen fließenden Übergang zur Parklandschaft her.
Die Anordnung der Sporthalle im Westen ermöglicht im südöstlichen Grundstücksbereich einen fließenden Übergang der Außenanlagen zum Reichshainpark. Die Gestaltung der einzelnen Bereiche zeichnet dies nach, beginnend mit dem befestigten Bereich Outdoor Sport im westlichen Teil über den durchgrünten Teil Outdoor Spiel zu einem immer natürlicheren Landschaftsraum hin. Somit entsteht eine Verzahnung zwischen Bebauung und Park, die langfristiges Entwicklungspotential bietet. Der geöffnete Verbindungsbau schafft als neuer südlicher Hauptzugang kurze Wege und Blickbeziehungen zwischen beiden Höfen. Die Zonierung des Schulgeländes ermöglicht unterschiedliche Angebote für die Schulkinder sowohl nach Altersgruppen als auch nach verschiedenen Bedürfnissen hinsichtlich Ruhe und Aktivität.
Der quadratische Baukörper ist konsequent als „Pavillon im Park“ ausgebildet. Blickbeziehungen sind durch den gesamten Pavillon möglich und stellen einen innerräumlichen Bezug zur Stadt, zum Park und zum Schulgelände her. Das weit auskragende Flachdach definiert den Übergang vom Gebäude in den Freiraum und integriert sich mit einer extensiven Dachbegrünung in den Landschaftsraum. Mit der Absenkung der Sporthalle werden in der Konsequenz alle weiteren Funktionen ebenfalls im Untergeschoss angeordnet. Damit bleibt das Erdgeschoss frei von massiven Bauteilen und die Sichtbeziehung vom Schulhof zum Park ohne Beeinträchtigungen. Eine optimale Ausleuchtung mit Tageslicht sowie sommerliche Verschattung sind durch die bauliche Ausformung gegeben und reduzieren zusätzliche Maßnahmen auf ein Minimum. Der Baukörper gliedert sich in 3 klar ablesbare Bereiche: das zentrale Foyer im Erdgeschoss sowie den im östlichen Teil tieferliegenden Hallenbereich und den im westlichen Teil befindlichen Graben für die Erschließung der Halle. Das offen gestaltete Foyer ist für Mehrfachnutzungen wie Schul- und Sportfeste gut geeignet und bietet mit der Galerie eine Zuschauertribüne für die eine Ebene tiefer gelegene Halle. Alle notwendigen Funktionsbereiche der Sporthalle befinden sich im Untergeschoss. Die Halle ist als Hybridbau aus Beton und Holz konzipiert und kann somit in einer kurzen Bauzeit errichtet werden. 13 Stützen tragen die Hauptrandträger, die statisch den Hauptrahmen für das Tragsystem bilden. Die Holzträger sind als Kassettendecke im Innenraum sichtbar und bilden über dem transparenten Erdgeschoss einen massiven Raumabschluss. Zusammen mit den Holzoberflächen an Boden und Wänden im Untergeschoss wirkt die Halle wie eine aufgeschnittene Holzkiste, die zur Hälfte versenkt ist.