Residenzschloss Dresden, Großer Ballsaal

Rekonstruktion der Raumfassung von 1848 anhand historischer Fotos und Pläne sowie wenigen Restbefunden, Innenausbau der gesamten Hüllfläche des Raumes mit Stuck unter Einbeziehung der am Ort verbliebenen Fragmente, farbige Fassung analog Befunduntersuchung

VorhabenRekonstruktion Raumfassung
BauherrFreistaat Sachsen, SIB NL Dresden 1
Kennwert500 m² Wand- und Deckenfläche
Zeitraum2009 - 2015
LeistungsumfangLPh 2-5 Raumbildender Ausbau

Das Projekt im Detail

Der Große Ballsaal befindet sich im Nordflügel des Dresdner Schlosses und war Teil der sogenannten Enfilade im 2. Obergeschoss. Er bildet den östlichen Auftakt einer Raumfolge aus drei Sälen. Westlich an den Großen Ballsaal grenzt unmittelbar das Turmzimmer an, darauf folgt der Propositionssaal. Die drei Räume des Nordflügels vermitteln zwischen dem zeitgenössisch gestalteten Riesensaal, welcher an den Großen Ballsaal angrenzt, und dem rekonstruierten Westflügel. Der Große Ballsaal wurde beim Bombenangriff 1945 weitgehend zerstört und soll in der Raumfassung von Wolframsdorf und Bendemann (1846-1848) rekonstruiert werden. Momentan befindet sich der Saal im Rohbauzustand. Der Fußboden und die Decke wurden komplett neu in Stahlbeton hergestellt.

Die Längswände an der Nord- und Südseite des Saales blieben substanziell weitgehend erhalten. Die Architekturgliederung der Wände wird vollständig in Gipsstuck wiederhergestellt. Als Vorlagen für die Modellarbeiten dienen die geborgenen Originalteile, welche sich im Depot befinden. Die Originalteile sollen nur in architekturprägenden Bereichen (z.B. Kanten) ergänzt, ansonsten (z.B. Rücklagen / Ornamentik) fragmentarisch belassen und konserviert werden. Aus ästhetischen Gründen ist ein Einbezug in die Farbfassung geplant, um optische Brüche bei der angestrebten Raumwirkung zu vermeiden. Da keine historischen Befunde der Stuckdecke von 1848 erhalten sind, wird die Gestaltung anhand von Vergleichsobjekten und der einzigen zeitgenössischen Fotografie von Hermann Krone entwickelt.