Städtebauliche Einordnung zweier Baukörper zur klaren Ablesbarkeit der Funktionen Rat und Verwaltung. Ausrichtung zum historischen Ortskern und Einordnung in umgebende Bebauung hinsichtlich Maßstäblichkeit und Dachform
Das neue Rathaus Bakum ist als eigenständiges Ensemble aus zwei Gebäuden konzipiert. Die räumlichen Bezüge der beiden Baukörper stehen wie selbstverständlich im Dialog zum historischen Stadtkern. Gleichzeitig integriert sich der Neubau mit seinen Satteldächern in die kleinmaßstäbliche Bebauungsstruktur der Gemeinde. Die eher wenig repräsentative Lage zwischen einem Privathaus und dem angrenzenden Friedhof wird aufgewertet und der Stadt Bakum ein angemessener Mittelpunkt des öffentlichen Lebens gegeben.
Der Entwurf nimmt nicht die straßenbegleitende Bebauung auf, sondern schlägt zwei nebeneinanderstehende, um 20° verdrehte Gebäude in Form der Archetypen Hallenhaus und Langhaus vor, deren Giebel sich selbstbewusst zum Ortskern präsentieren. Das größere Verwaltungsgebäude orientiert sich entlang der Nordseite des Grundstücks und schafft einen klaren Abschluss zum Friedhof.
Das kleinere Ratsgebäude wird über einen Verbindungsbau erschlossen. Die Trennung der Funktionen Rat und Verwaltung in zwei klare und einfache Baukörper verdeutlicht zum einen die repräsentative Funktion des Ratsbereiches, zum anderen wird die Ausrichtung zum Ortskern nachvollziehbar.
Mit der Anordnung der beiden Gebäude entstehen zwei spannungsvolle Stadträume mit unterschiedlichem Charakter. Ein angemessener Rathausvorplatz öffnet sich zur Schulstraße und bildet den fußläufigen Zugang zum Rathaus. Von der Kirchstraße aus ist die Erschließung mit Fahrzeugen über einen mehrfach nutzbaren Fest-/ Parkplatz für das Rathaus und den Friedhof möglich.
Der Rathausbau setzt als neues Stadtfeld mit qualitativ hochwertigen Innen- und Außenräumen einen bedeutenden städtebaulichen Akzent und eröffnet Raum für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Gemeinde Bakum.