Sanierung und Umstrukturierung des Justizstandortes in Bautzen mit vier Nutzern, Ergänzung eines mehrgeschossigen Neubaus als Zentralarchiv
Das Landgericht Bautzen wurde 1902 – 1906 als neues Gerichtsgebäude im Stil des Historismus parallel mit dem Gefängnisbau im Hof errichtet. Zu DDR – Zeiten von der Polizei und der Staatssicherheit genutzt, sind in dem Justizzentrum heute 4 Gerichte untergebracht. Zusammen mit der Gedenkstätte im Innenhof bildet das denkmalgeschützte Ensemble einen städtebaulichen Sonderbaustein.
Der Auszug der Polizeidirektion aus dem Westflügel und das damit verfügbare Raumpotenzial bilden den Ansatzpunkt für die Neuordnung der Raumbedarfe im Gebäude. In einigen Bereichen können dabei Synergieeffekte der 4 am Justizstandort Bautzen untergebrachten Behörden genutzt werden. Nach einer zunächst erforderlichen Sanierung des Westflügels können weitere bauliche Maßnahmen im Bestandsgebäude hinsichtlich der Erschließung sowie der Umstrukturierung zur Gewinnung zusätzlich nutzbarer Flächen durchgeführt werden. Diese betreffen Belange der Barrierefreiheit, der Sicherheit, der Belichtungsverhältnisse, der energetischen Sanierung, des Denkmalschutzes sowie Anpassungen im Außenbereich.
Zur Schaffung benötigter Archivflächen wird das Bestandsgebäude um den Neubau eines Zentralarchivs erweitert. Die Gestaltung als geschlossener Kubus in den Obergeschossen ist für die Archivnutzung optimal geeignet. Die Fassade ist dabei aus Beton-Fertigteilelementen mit einer dreidimensionalen Ausformung, die der großen Fassadenfläche Struktur, Feingliedrigkeit und Plastizität verleihen. Im Sockelgeschoss setzt die Cafeteria mit umlaufender Verglasung dazu einen klaren Kontrast und bildet durch die offene Gestaltung einen städtebaulichen Effekt, der neben den Mitarbeitern des Justizgebäudes die Öffentlichkeit mit einbezieht.