Umsetzung des in einem Stück gefertigten (Monolith) Brunnentrogs an den Originalstandort im Großen Schlosshof. Restaurierung von Trog und Speierplatte unter größtmöglicher Verwendung der Originalsubstanz
Im Zusammenhang mit der Wiederherstellung der Freianlagen im Großen Schlosshof soll der ehemals vor dem Ostflügel befindliche Wandbrunnen am Originalstandort wiedererrichtet werden. Der Sandsteintrog wurde im Jahr 1786 aus einem Stück (Monolith) gefertigt. Bei den Bombenangriffen auf Dresden 1945 war der Brunnen in großen Teilen erhalten geblieben, verfiel jedoch in den darauffolgenden Jahren zusehends. Mit Beginn des Wiederaufbaus des Schlosses in den 1980-er Jahren wurde er abgebaut und die Speierplatte geborgen und eingelagert. Da der Brunnentrog offensichtlich zu schwer für den Abtransport war, wurde dieser nach mündlicher Überlieferung im Hof vergraben und erst in jüngerer Vergangenheit wieder aus dem Erdreich geborgen.
Dabei brach nahezu die komplette Vorderfront heraus. Die Umsetzung des Brunnentroges an seinen ursprünglichen Standort erfolgte im Jahr 2019 und bedeutete bei einem Gewicht von 12 Tonnen eine enorme Leistung. Bei der nun anschließenden Restaurierung soll möglichst viel Originalsubstanz erhalten und wiederverwendet werden. Zunächst wurden die geborgenen Bruchstücke der Vorderfront aneinander gefügt und eingepasst. Schadhafte Stellen werden mit Neuteilen (Vierungen) ergänzt. Für die über dem Trog befindliche Speierplatte waren die schlangenartigen Wasserspeier nur noch in Fragmenten vorhanden und wurden bildhauerisch nach modelliert. Um den Wandbrunnen wieder voll funktionsfähig zu machen, wird der Trog eine Bleiauskleidung und eine Gitterrostabdeckung erhalten.